Brandenburg/H. Seit das Klinikum auf dem Görden, eine frühere Landesklinik, vor gut sechs Jahren zu Asklepios wechselte, würden nur noch Leihkräfte neu eingestellt. Das berichtet die Märkische Allgemeine. Ausnahmen bildeten nur Ärzte und einige wenige Fachkräfte. Wie die Zeitung berichtet, werden die neuen Mitarbeiter ausschließlich von den beiden konzerneigenen Leiharbeitsfirmen vermittelt. Nach Angaben des Betriebsratschefs André Sandner sind inzwischen rund 135 Leiharbeiter beschäftigt, davon etwa zur Hälfte Krankenschwestern und -pfleger.
Die Kosten für Leiharbeiter betrügen vielen Fällen ein Drittel weniger als für Stammpersonal. Die Geschäftsführung bestreite diesen Unterschied, ihr Anwalt habe ihn im Gericht mit 57 Cent pro Stunde beziffert.
Derzeit würden in hunderten Fällen Arbeitsgerichte in Brandenburg und Cottbus entscheiden, ob das Vorgehen des Krankenhauskonzerns mit dem an die EU-Richtlinie angepassten Arbeitnehmerüberlassungsgesetz vereinbar sei, so die Zeitung. Die Urteile fielen bisher unterschiedlich aus, da das Gesetz schwammig formuliert sei. Schließlich werde das Bundesarbeitsgericht entscheiden müssen - ein Urteil, das dann Auswirkungen auf die Praxis von Leiharbeit insgesamt haben werde.
Der Betriebsrat verweigere seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2011 die Zustimmung zu jeder Neueinstellung von Leiharbeitern in dem Krankenhaus. Die Geschäftsführung klage daher auf eine Ersatzzustimmung des Arbeitsgerichts. Das gelinge in Brandenburg, aber nicht in Cottbus. AZ 15 Sa 1635/12 und 7 Sa 1182/12.