Berlin. Am 1. August trat die Reform des Transplantationsgesetzes in Kraft. Allerdings zeigt sich angesichts der aktuellen Ereignisse am Universitätsklinikum Göttingen, dass es vielleicht schon bald eine erneute Reform benötigt. Vielfach taucht die Frage auf, ob das wichtige Themas quasi-privaten Organisationen und der Selbstverwaltung allein überlassen werden sollte.
Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU erklärte bereits, dass auch über staatliche Zuständigkeit nachgedacht werden müsste.
Der Geschäftsführende Vorstand der Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung, Eugen Brysch monierte, dass sich die Gesundheitspolitiker bei der Frage der Organentnahme und -verteilung auf ein undurchsichtiges, privates System verließen. Jedem sei nun deutlich, dass mit der aktuellen Transplantationsreform die eigentlichen Probleme weiterhin ungelöst blieben. Er forderte, alle Parteien im Bundestag müssten jetzt zügig eine staatliche Organisation ins Leben rufen, um damit der Intransparenz der privaten Organisationen des Transplantationssystems ein Ende zu setzen.