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Corona-Epidemie

Berlin. Das sind bis Redaktionsschluss 28. Februar die offiziell vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Fakten: Um die Corona-Epidemie zu bekämpfen, haben Bundesinnen- und Bundesgesundheitsministerium einen im Pandemieplan des Bundes vorgesehenen Krisenstab eingesetzt. Ziel ist, die Bevölkerung so gut wie möglich zu schützen und diese Epidemie soweit wie möglich einzudämmen. 

Auch die Expertise der anderen Ressorts wird dabei genutzt. Bereits bestehende Abstimmungsverfahren würden damit institutionalisiert, erklärte Gesundheitsminister Spahn. "Der Aufbau des Krisenstabs zeigt: Wir nehmen den Ausbruch des Coronavirus ernst und reagieren darauf, dass die Epidemie jetzt Deutschland erreicht hat", so Spahn. Bislang ist es gelungen, Infizierte in Deutschland zu isolieren, zu behandeln und die Kontaktpersonen engmaschig zu betreuen. Mittlerweile ist aber unklar, ob die Infektionsketten weiterhin durchbrochen werden können. Der Krisenstab hat deswegen erste Beschlüsse gefasst. Flugreisende aus Infektionsgebieten müssen künftig Aussteigekarten ausfüllen und Informationen über ihren Aufenthaltsort angeben. Das betrifft nun nicht mehr nur Flugreisende aus China, sondern auch aus Italien, Japan, Südkorea und dem Iran. Reisende sollen außerdem künftig nicht nur in Flugzeugen und Flughäfen, sondern auch in Zügen und Bussen Informationen darüber erhalten, wie sie die Atemwegserkrankung erkennen und wie sie sich davor schützen können.

Tags zuvor hatte sich der Gesundheitsminister mit Vertretern der Ärzte, Apotheker, Krankenkassen, Krankenhäusern und der Pflege getroffen, um über mögliche Reaktionen auf den Ausbruch des Virus zu beraten. 

Der Krisenstab plant im weiteren Verlauf, medizinische Schutzausrüstung wie Atemschutz, Handschuhe und dergleichen zu beschaffen. Dafür sollen Produktionskapazitäten in Deutschland erhöht und die Ressourcen der europäischen Partner gebündelt werden.  

Bis zum 28. 2., 9 Uhr, waren insgesamt in Deutschland 48 laborbestätigte Fälle von Covid-19 bekannt. Von den 16 Fällen, die vor dem 25. Februar 2020 bekannt waren, sind 15 bereits wieder gesund und aus der Klinik entlassen.

Mit einem Import von weiteren Fällen nach Deutschland müsse gerechnet werden, so das BMG. Auch weitere Übertragungen, Infektionsketten, lokale Infektionsgeschehen und Ausbrüche in Deutschland seien möglich. Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird aktuell von den Experten des Robert Koch-Instituts als gering bis mäßig eingeschätzt wird. Eine weltweite Ausbreitung des Erregers wird als wahrscheinlich angesehen. 

Dem Robert Koch-Institut wurden erweiterte Befugnisse bei der Koordinierung von Maßnahmen mit den Bundesländern eingeräumt. Die EU-Gesundheitsminister stimmten sich ab, um ein einheitliches Vorgehen zu gewährleisten. 

Bei Messen, Kongressen oder Veranstaltungen ist es laut BMG allgemein empfehlenswert, auf Prävention von Infektionskrankheiten zu achten. Dazu zählten regelmäßige Reinigung von Oberflächen und Sanitäranlagen sowie gute Belüftung des Veranstaltungsortes.  Die Zuständigkeit bezüglich Veranlassung von Maßnahmen für Messen und Messebesucher obliege den lokalen Behörden vor Ort. 

Die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Experten sei etabliert und funktioniere gut. Man stehe im ständigen und engen Kontakt mit zahlreichen Partnern, z.B. der Weltgesundheitsorganisation und den anderen EU-Ländern. Hier gebe es etablierte Netzwerke für solche Fälle (z.B. das Health Security Committee der EU oder auch die Global Health Security Initiative der G7). Auch in der Forschung werde eng zusammengearbeitet. Über die „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“, kurz CEPI, wird bereits die Forschung zu einem Impfstoff koordiniert. 

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht die Kliniken gut gerüstet. Eine Herausforderung stelle aber sicher dar, dass Ärzte und Pflegende ebenfalls erkranken können, da es bisher keine Impfung gegen das Virus gebe und der Fachkräftemangel ohnehin ein großes Problem darstelle.





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