Bietigheim/Ludwisburg. Die Kreiskliniken wollen in Zukunft ihre Betriebskosten allein stemmen und damit unabhängiger von Zuschüssen des Landkreises werden. Das betonte Jörg Martin, Geschäftsführer der Regionalen Kliniken Holding (RKH), auf der Jahrespressekonferenz. Zur Holding gehören im Kreis das Klinikum Ludwigsburg sowie die Krankenhäuser in Bietigheim-Bissingen, Marbach, Vaihingen sowie die Orthopädische Klinik Markgröningen gehören. Die Südwest Presse berichtete. Martin habe betont, die Krankenhäuser müssten den laufenden Betrieb selbst finanzieren. Ansonsten seien die schrumpfenden Rücklagen noch schneller weg. Defizite sowie anstehende Investitionen werden über den Kreishaushalt finanziert.
Was das Betriebsergebnis betreffe habe das Klinikum Ludwigsburg das vergangene Jahr mit einem Plus von 4,8 Millionen Euro abgeschlossen, was eigene Investitionen in Höhe von 4,3 ermögliche. Auch das Krankenhaus in Bietigheim-Vaihingen sei auf dem Weg zur schwarzen Null, so der Geschäftsführer. Das Betriebsergebnis habe ein Minus von 30 000 Euro ergeben, mit anderen Ausgaben sei ein Fehlbetrag von knapp 760 000 Euro zusammengekommen. Sorgenkind sei das Krankenhaus in Marbach mit einem Defizit von mehr als zwei Millionen Euro. Der Landkreis müsse in etwa diese Summe für das vergangene Jahr zuschießen.
Das Klinikum sei eine der 70 Kliniken in Deutschland, das die maximale Stufe der Notfallversorgung erreicht habe, so die Information des Geschäftsführers. Die derzeit zwei Anlaufstellen würden zu einer zentralen Notaufnahme zusammengelegt. „Es wird eine Interimslösung sein“, wird der zuständige Regionaldirektor Matthias Ziegler zitiert. Ein Neubau komme.
Eine Vorreiterrolle bekomme das Krankenhaus Bietigheim-Vaihingen bei der Einführung der elektronischen Patientenakte. Auch wenn die Klinikholding vor allem im europäischen Vergleich bei der Digitalisierung etwas aufzuholen habe, stehe sie insgesamt mit ihrer Medizintechnik und Bettenzahl an der Spitze des Landes und weit vorn im Bundesgebiet.