Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum, erklärt zum Barmer-Krankenhausreport 2017 "Werden ältere Patienten in Kliniken optimal versorgt?", der Report mache vor allem deutlich, dass die demographische Entwicklung die Kliniken bei der Versorgung von älteren Patienten vor große Herausforderungen stelle. Mehr als zwei Millionen der Patienten seien älter als 80 Jahre. Dies zeige, dass die wohnortnahe Versorgung dieser Menschen dringend gewährleistet sein müsse. Der soziale Kontakt und der Besuch durch Familien seien wichtig für die Genesung.
Baum: „Der Report verweist selber darauf, dass das Durchschnittsalter der untersuchten Patienten bei 84 liegt. Diese Patientengruppe benötigt gerade bei der Wundheilung den besonderen Hintergrund des Krankenhauses, den die Rehaeinrichtungen nicht immer vollständig anbieten können. Nichts desto trotz ist die schnelle und lückenlose Weiterleitung der Patienten an den Rehabereich von zentraler Bedeutung.“
Wer über regionale Unterschiede und die damit verbundene Unterstellung finanzieller Vorteilsnahme seitens der Kliniken spekuliert, bewege sich argumentativ auf sehr dünnem Eis. Die regionalen Unterschiede zeigten wieder einmal ganz klar, dass die Medizin nicht so eindeutig ist, wie es Krankenkassenverwaltungen gerne hätten. Die Situation der Menschen in ländlichen Regionen wie dem Bayerischen Wald ist nun einmal eine andere als in einer Großstadt wie Hamburg sowohl was das Angebot an Reha-Angeboten als auch an die Einbindung in familiäre Strukturen betrifft. Zudem sei die Ausweisung der geriatrischen Fachabteilungen natürlich in verschiedenen Ländern unterschiedlich und der Aufbau der geriatrischen Versorgung auch noch in Gange.
Statt wenig hilfreicher Vorwürfe benötigten die Krankenhäuser die Unterstützung der Krankenkassen und eine entsprechende Finanzierung, um der Versorgung hochbetagter, oft multimorbider und dementer Patienten künftig noch besser gerecht werden zu können.