SKIP TO CONTENT

Nachricht

Bad Neustadt/Saale. Rund 150 Mio. Euro will die Rhön Klinikum AG für den Neubau einer großen Klinik in Bad Neustadt ausgeben. Das berichtete die Mainpost. Hier sollen in Zukunft die bisherige Herz- und Gefäß-Klinik, die Handchirurgie, Schulter- und Fußchirurgie, Psychosomatik und Frauenklinik sowie ein Teil der Akutneurologie untergebracht werden.

Wichtig seien nicht nur baulichen, sondern auch konzeptionelle Gründe für die Planungen. Der Neubau gelte als Investition in eine zukunftsträchtige und optimale medizinische Versorgung. Die Klinik soll für Patienten aus ganz Deutschland attraktiv sein. Wichtiges Kriterium sei die Vernetzung, die mit dem Neubau noch enger werden soll.

Der Neubau soll dem Bericht nach direkt neben den bisherigen Klinikgebäuden entstehen. Die entsprechenden Grundstücke mit einer Größe von knapp neun Hektar habe die Gesellschaft bereits vor Jahren als Vorratsfläche gekauft. Die bisherigen Kapazitäten und Bruttogeschossflächen sollen erhalten bleiben, womit Rhön-Klinikum am Standort Bad Neustadt weiterhin über insgesamt 900 Betten verfügen werde.

Berlin. In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von Krankenhausschließungen, die Zahl der Krankenhausbetten sank deutlich, aber die Klinikkapazitäten stiegen. Daran haben auch etliche Gesundheitsreformen nichts geändert. Das ermittelte die Beratungsgesellschaft KPMG im Auftrag der Zeitung Die Welt.

Gab es in den Kliniken der Untersuchung zufolge im Jahr 1992 noch rund 650.000 Betten, sank diese Zahl bis 2012 auf 500.000 – um 22,5 Prozent. Gleichzeitig reduzierten die Kliniken die Verweildauer aber um 42 Prozent und die Anzahl der behandelten Patienten stieg. Nach den Berechnungen der KPMG wurden 1992 noch gut 23 Patienten je Bett im Jahr versorgt, 2012 waren es schon 37,1 Fälle – 60 Prozent mehr.

Produktiver wurde laut der Untersuchung dementsprechend auch das Personal. Während die Zahl der Mitarbeiter zwischen 1992 und 2012 um 5,1 Prozent leicht zurückgegangen sei, habe jeder 2012 im Durchschnitt fast ein Drittel mehr Krankheitsfälle 1992 versorgt.

Der für die Studie zuständige KPMG-Mitarbeiter Volker Penter erklärte, er und seine Kollegen hätten berechnet, dass die Behandlungskapazität seit 1992 um 35 Prozent gestiegen sei – bei stark gesunkener Auslastung: von 83,9 Prozent im Jahr 1992 auf nur noch gut 77 Prozent im Jahr 2012. Optimal waren 85 Prozent.

Stuttgart. Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) hat ihren aktuellen BWKG-Indikator veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen eine leichte Erholung der wirtschaftlichen Situation der Krankenhäuser, allerdings auf einem nach wie vor schwierigen Niveau. Für dieses rechnen aber noch immer 44,4 Prozent der Krankenhäuser mit einem negativen Jahresabschluss.

Durch ihre Regionalveranstaltungen sei es der Landeskrankenhausgesellschaft im ersten Halbjahr 2013 gelungen, die verantwortlichen Politiker von der Notwendigkeit eines schnellen Handelns zu überzeugen, sagte BWKG-Vorstandsvorsitzender Thomas Reumann. Die dann beschlossenen Finanzhilfen hätten zu einer gewissen Verbesserung der Situation geführt.

Reumann erklärte, der Koalitionsvertrag bietet durchaus positive Ansätze für die baden-württembergischen Krankenhäuser, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen. Vieles sei aber unklar und mancher Punkt könnte auch zu Lasten der Gesundheitseinrichtungen umgesetzt werden. Er verwies auch darauf, dass die Finanzhilfen Ende nächsten Jahres ausliefen und die neue Bundesregierung hier nachhaltige Lösungen schaffen müsse.

Für den BWKG-INDIKATOR befragt die Landeskrankenhausgesellschaft halbjährlich Geschäftsführer der Mitgliedseinrichtungen nach ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Situation und der Arbeitsmarktentwicklung.

Basel. Welche notwendigen pflegerischen Maßnahmen werden nicht durchgeführt und wie oft passiert dies? Dieser Frage gingen Wissenschaftler des Fachbereichs Pflegewissenschaft der Universität Basel nach. Betrachtet wurden allgemeine chirurgische und medizinische Abteilungen von europäischen Akutkrankenhäusern.

Ausgewertet wurden Daten von 33.659 Pflegenden aus 488 Krankenhäusern in zwölf europäischen Ländern aus (Belgien, England, Finnland, Deutschland, Griechenland, Irland, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Spanien, Schweden, Schweiz). Die Daten waren ursprünglich im Rahmen der internationalen Studie „Nurse forecasting in Europe" (RN4CAST) erhoben worden. In Deutschland waren 1.058 Pflegefachkräfte in 49 Krankenhäusern befragt worden.

Deutschland belegte den letzten Platz, was den Ausbildungsstand der Pflegekräfte betrifft. In Spanien und Norwegen verfügen z.B. alle Beschäftigten über einen Bachelor Abschluss, im europäischen Durchschnitt waren es 54 Prozent aller Pflegekräfte, in Deutschland war das bei keinem der Teilnehmer der Fall.

In der Arbeitsbelastung liegt Deutschland ebenfalls an letzter Stelle. Während hier eine Pflegekraft im Krankenhaus etwa 13 Patienten versorgt, sind es in Norwegen nur fünf. Außerdem gaben 61 Prozent der deutschen Pflegekräfte an, in ihrer letzten Schicht mehrmals nicht pflegerische Aufgaben erledigt zu haben. Derart viele fachfremde Tätigkeiten müssen in keinem anderen europäischen Land von Pflegefachkräften verrichtet werden. Im Durchschnitt waren es 34 Prozent.

Im europäischen Durchschnitt konnten Pflegefachpersonen 3,6 von 13 pflegerischen Maßnahmen in ihrer letzten Arbeitsschicht nicht erledigen. Hier belegte Deutschland vor Griechenland den vorletzten Platz mit durchschnittlich 4,7 ausgelassenen pflegerischen Maßnahmen. Sieger waren die Schweiz, die Niederlande und Schweden mit 2,8 nicht geleisteten Pflegeanwendungen.

Mussten die Pflegekräfte Pflegearbeiten rationieren, fiel dem europaweit am häufigsten das Gespräch mit den Patienten zum Opfer. Auch die praktische Anleitung von Patienten und Angehörigen wurde häufiger weggelassen als z.B. Pflegeplanung, Dokumentation, Patientenüberwachung oder das Umlagern von Patienten.

Due Rationierung pflegerischer Maßnahmen sei ein Tabuthema in der Pflege, weil es ein berufsethisches und moralisches Dilemma darstelle. Das könne sich negativ auf die Arbeitszufriedenheit auswirken und auch zum Ausstieg aus dem Beruf führen.

Die Wissenschaftler verwiesen darauf, dass offenbar die Rahmenbedingungen für die Pflegefachkräfte beim Weglassen pflegerischer Maßnahmen Länder übergreifend eine Schlüsselrolle haben. Notwendig seien eine hohe Führungsqualität und die stimmige Zusammenarbeit von Ärzten und Pflegenden. Eine wichtige Rolle spiele auch das Ausmaß pflegefremder Arbeiten, die Pflegende von ihren eigentlichen Aufgaben abhielten. Es sei Aufgabe des Managements, die Rahmenbedingungen zu optimieren.

Die Wissenschaftler plädierten dafür, Pflegefachkräfte regelmäßig zu befragen, um Mängel früher zu erkennen und zu beheben. Denn es sei eindeutig, dass Patienten, die von genügend und gut ausgebildetem Pflegepersonal versorgt würden, schneller genesen und seltener sterben würden. Wo eine geringere Zahl von Patienten von Pflegekräften versorgt würden, seien die Burnout-Raten niedriger, die Arbeitszufriedenheit sei besser, es gebe weniger Kündigungsabsichten und die Patienten seien zufriedener.

München. Elisabeth Harrison, Geschäftsführerin der städtischen Kliniken Münchens, hat ihr Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Nach Querelen mit Oberbürgermeister Christian Ude, der inzwischen Aufsichtsratsvorsitzender der Kliniken ist, ihren beiden Mitgeschäftsführern und Teilen des Aufsichtsrates hat Harrison nun offenbar aufgegeben.

Ude erklärte gegenüber der Münchner Abendzeitung, er habe auf diesen Schritt bereits gewartet und können nun keine Bestürzung oder Tränen heucheln.

Elizabeth Harrison war Anfang 2011 Geschäftsführerin in München mit großen Vorschusslorbeeren Klinik-Chefin geworden, nachdem die Vorgänger-Geschäftsführung wegen eines Hygieneskandals gehen musste. Schon damals war die Finanzlage des städtischen Unternehmens schlecht. In diesem Herbst wurde nun bekannt, dass auch das Sanierungskonzept der neuen Geschäftsführerin offenbar nicht den erhofften Erfolg gebracht hat. Zum städtischen Unternehmen gehören die Krankenhäuser Schwabing, Harlaching, Bogenhausen, Neuperlach, Thalkirchner Straße.

Harrison hat nicht gekündigt, sondern ihr Amt niedergelegt. Nun soll ihr außerordentlich gekündigt werden. Ihr Vertrag läuft offiziell bis 2015. Ihre beiden Mitgeschäftsführer Freddy Bergmann und Prof. Hans-Jürgen Hennes bleiben.





SKIP TO TOP