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München. Die Berater der Boston Consulting Group haben in ihrer Untersuchung der Städtischen Krankenhäuser Münchens festgestellt, dass die Probleme der Häuser in einem Mix aus Managementfehlern, politischen Fehlentscheidungen, negativen Schlagzeilen, zu vielen Betten, zu hohen Kosten, fehlendem ökonomischen Denken und der enormen Konkurrenz begründet liegen. Das alles, so berichtet die Münchner Abendzeitung, habe die Krise der städtischen Kliniken verschärft.

Erstmals sei ohne Rücksichtnahmen tief in das Geflecht der fünf städtischen Kliniken Schwabing, Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach und Thalkirchner Straße geschaut worden. Die ersten Zahlen zeigten bereits die drohende Konsequenz – die Insolvenz.

„Bei der Debatte um die Struktur der Häuser wird es kein Halten mehr geben", kündigte Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) gegenüber der Zeitung an. In den kommenden Wochen werde man sehen, wer wirklich zur Sanierung bereit sei.

Boston Consulting habe fünf Kernprobleme erkannt:

Das aktuelle Medizinkonzept sei nicht zukunftsfähig. Es gebe viele schrumpfende und nicht ausgelastete Abteilungen, zu wenige Schwerpunkte und zu wenig eigenes Profil – zu viele gleiche Kapazitäten.

Es fehle eine Mentalität, ökonomisch zu handeln, die Kostenstruktur sei seit 2005 nicht angepasst worden, Verbundeffekte würden zu wenig genutzt.

Investitionen seien verschoben worden, Gebäude und Technik veraltet, es habe keine fundamentale Sanierung gegeben, bisherige Konzepte seien nicht weit genug gegangen, Maßnahmen nicht mit dem nötigen Druck umgesetzt worden.

Insgesamt habe München zu viele Klinikbetten und damit eine hohe Überversorgung. So käme in München ein Klinikbett auf 216 Einwohner, in Berlin seien es z.B. 577.

Die Bettenauslastung in den städtischen Kliniken sei unterdurchschnittlich und liege bei nur 74,7 Prozent. Der Bundesdurchschnitt beträgt 82 Prozent. Die Zahl der eingewiesenen Patienten sei rückläufig, die Notfallaufnahmen stagnierten.

Bei den Einnahmen habe es keine zuverlässigen Zahlen gegeben, die Kliniken hätten sich schöngerechnet.

Durch die Überversorgung seien überdies auch die Personalkosten zu hoch. Es gebe viele nicht ausgelastete Ärzte.

Eberswalde. Seit dem 1. Januar ist das Werner-Forßmann-Krankenhaus im Brandenburgischen Eberswalde als Schwerpunktkrankenhauses eingestuft.

Das zur Gesellschaft für Leben und Gesundheit gehörende Klinikum hat das neue Prädikat mit Start des neuen Landeskrankenhausplans erhalten. Ihm wurden mehr Betten bewilligt – ebenso wie dem zweiten Krankenhaus in Eberswalde, dem Martin-Gropius-Krankenhaus. Im neuen Krankenhausplan wurden die Plätze für Altersmedizin und Neurologie/Psychiatrie aufgestockt. Das Prädikat des Schwerpunktversorgungshauses trägt nun auch das Asklepios Klinikum Uckermark in Schwedt. Beide Häuser kooperieren auf der Basis ihrer Spezialisierungen.

Roth. Eine Steigerung der Patientenzahlen vermeldete die Rother Kreisklinik. Im vergangenen Jahr wurden hier nach einem Bericht des Donau-Kurier Erstmals mehr als 20 000 Menschen behandelt (19.147 in 2012). Einen überproportionalen Zuwachs habe die Notfallambulanz mit zusätzlichen 767 Patienten verzeichnet. Ein Rückgang sei lediglich bei den Neugeborenen (minus 31) und bei den Patienten der Palliativstation (minus 26) verzeichnet worden.

Die Kreisklinik hat dem Bericht zufolge auch im vergangenen Jahr wieder erhebliche Mittel in die medizinisch-technische und in die bauliche Ausstattung sowie in den Bereich Service investiert. So wurden ein neues Angiographiegerät und eine Gammakamera in der Röntgenabteilung sowie verschiedene Geräte im OP angeschafft. Insgesamt seien über 2,3 Millionen Euro investiert worden – bei Erträgen und Aufwendungen von rund 40 Millionen Euro.

Berlin. Es war bundesweit eine Premiere: Der Klinikkonzern Vivantes wurde mit dem Dekra-Siegel für Patientensicherheit ausgezeichnet. Vivantes und Dekra haben dafür gemeinsam höhere Standards für die Sicherheit von Patientinnen und Patienten entwickelt. Darunter fallen zum Beispiel Routineverbesserungen bei Schulungen zur Desinfektion der Hände sowie schärfere Vorgaben für ein systematisches Fehler- und Beschwerdemanagement.

Heidelberg. Beim Neujahrsempfang am 16. Januar würdigte der Vorstand des Universitätsklinikums Heidelberg das große Engagement der Mitarbeiter im vergangenen Jahr. Er appellierte an Politik und Kostenträger, Hochleistungsmedizin und Spitzenforschung künftig angemessen zu unterstützen. In einem Appell an die Stadt Heidelberg wird darauf verwiesen, dass wachsende Patienten- und Mitarbeiterzahlen eine bessere Verkehrsanbindung der Kliniken und Institute dringend erforderlich machen.

Dem Universitätsklinikum Heidelberg ist es erneut gelungen, im vergangenen Jahr seine Leistungen weiter zu steigern und eine „schwarze Null" zu erwirtschaften. Politik und Krankenkassen in Land und Bund wurden aber auch daran erinnert, dass Krankenversorgung und medizinische Forschung trotz aller Anstrengung nur durch eine ausreichende Finanzierung auch in Zukunft auf diesem hohen Niveau gehalten werden können.

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist mit mehr als 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das drittgrößte Universitätsklinikum in Deutschland und mit der Medizinischen Fakultät eine der führenden medizinischen Forschungseinrichtungen in Deutschland.

Der Leitende Ärztliche Direktor, Professor Dr. Guido Adler, sprach den Partnern in Patientenversorgung und Forschung für die hervorragende produktive Zusammenarbeit seinen Dank aus. Die enge Kooperation mit zahlreichen Krankenhäusern der Region – jüngster Zuwachs ist seit März 2013 das Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim – erlaube es, das gesamte Spektrum der Grund- und Regelversorgung bis hin zur Hochleistungsmedizin anzubieten und doppelte Versorgungsstrukturen zu vermeiden. So könne sich das Universitätsklinikum ganz auf die Hochleistungsmedizin konzentrieren, ohne dass dabei Lücken in der Patientenversorgung entstünden, wie die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan betonte.

Als wichtigstes Ereignis des vergangenen Jahres nannte Professor Adler den Umzug der Universitäts-Frauen- und Hautklinik in den neuen Gebäudekomplex im Neuenheimer Feld. Speziell die moderne Frauenklinik mit exzellenter Ausstattung und Perinatalzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur Angelika-Lautenschläger-Kinderklinik werde von den Patientinnen sehr gut angenommen: Die Anzahl der Geburten stieg 2013 um 20 Prozent – insgesamt erblickten 1.668 Kinder in der Frauenklinik das Licht der Welt.

Die Finanzierung der nötigen Modernisierungen und Neubauten stellt die Universitätsklinika jedoch vor erhebliche Probleme. Auch höhere Personal- und Sachkosten bei knapp bemessenen Budgets haben den finanziellen Druck in den letzten Jahren erheblich verstärkt. Das Universitätsklinikum Heidelberg konnte diese negative Entwicklung auch in diesem Jahr durch eine erneute Leistungssteigerung auffangen: Rund 70.000 Patienten wurden stationär behandelt, es gab mehr als eine Million ambulante Besuche insgesamt.

Ein Wertschöpfungsgutachten, das vom Universitätsklinikum Heidelberg bei der TU Dresden in Auftrag gegeben wurde und dessen Ergebnisse nun vorliegen, verdeutlicht den wirtschaftlichen Wert des Universitätsklinikums für die Stadt Heidelberg, Baden-Württemberg und ganz Deutschland, u.a. im Hinblick auf die Zahl der Arbeitsplätze und die Steuereinnahmen. Allein die Stadt Heidelberg und der Rhein-Neckar-Kreis profitieren wirtschaftlich durch ein Gemeindesteueraufkommen von 23 Millionen Euro und 5.600 zusätzliche Arbeitsplätze.





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