SKIP TO CONTENT

Nachricht

Kursänderung in der Notfallmedizin angemahnt

Berlin. In Notaufnahmen deutscher Kliniken arbeiten bisher keine eigens auf den Notfall ausgerichtet Fachärzte. Das kann zu medizinisch gefährlichen und wirtschaftlich ungünstigen Umwegen in der Behandlung führen, warnt die Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e.V. (DGINA). 15 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben die Notfallmedizin inzwischen zu einem eigenständigen Fachgebiet erklärt. Warum auch Deutschland einen Facharzt für Notfallmedizin braucht um Patienten optimal zu versorgen und international wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärten Experten anlässlich der 7. Jahrestagung der DGINA Ende September in Berlin.

Was die Professionalisierung der Notfallmedizin betreffe, sei Deutschland ein Entwicklungsland, kritisierte Chefärztin Dr. med. Barbara Hogan (MBA) aus der zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona. Sie ist die gewählte zukünftige Präsidentin der Europäischen Gesellschaft für Notfallmedizin (EuSEM).

Im Jahr 2010 haben etwa 21 Millionen Menschen eine Notaufnahme in Deutschland aufgesucht – etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung. „Schnelles und symptomorientiertes Arbeiten muss in Anbetracht steigender Patientenzahlen sowie der zeitkritischen Situation einer organbezogenen Behandlung vorgeschaltet sein", so DGINA-Präsident Professor Dr. med. Christoph Dodt. „Diese Aufgabe erfordert rasche Entscheidungen und damit hohe medizinische Kompetenz sowie ein enges Zusammenspiel aller an der Notfallmedizin beteiligten Berufsgruppen." Mit einer fünfjährigen fachärztlichen Qualifikation zum „Facharzt für Notfallmedizin", der dann auch europaweit anerkannt wird, erwarten die Experten eine deutliche Qualitätssteigerung der Notfallversorgung in Krankenhäusern. „Die ärztliche Kunst in der Notaufnahme besteht in der raschen Zuordnung unklarer Symptome zu Krankheiten und der unverzüglichen Einleitung erforderlicher Therapien. Wir fordern, dass in Deutschland eine international gleichwertige eigenständige Ausbildung in der Notfallmedizin stattfindet, die dafür sorgt, dass die Qualität der Notfallversorgung internationalen Standards genügt", so Dodt.





SKIP TO TOP