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Positionspapier der Kassen zur Qualität

Berlin. Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes hat ein Positionspapier zur Sektor übergreifenden Qualitätssicherung in der medizinischen Versorgung in Deutschland beschlossen. Er wolle damit die notwendige Diskussion voranbringen, so die Begründung. Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, erklärte dazu, Qualitätssicherung sei weder Luxus noch unnötige Bürokratie, sondern die Basis für die systematische Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Die Herausforderung sei, die Qualitätssicherung im Interesse der Patienten auszubauen, ohne unnötige Bürokratie zu schaffen.

Um die Qualität medizinischer Leistungen messen und bewerten zu können, brauche man verlässliche Daten. Für zahlreiche Bereiche seien klare Qualitätsindikatoren definiert. Als Beispiel nannte Pfeiffer die Bypassoperation. Das Erstellen von Qualitätsindikatoren in Verknüpfung mit dem Durchsetzen notwendiger Änderungen habe hier die Versorgung für den Einzelnen tatsächlich verbessert.

Allerdings gebe es auch Fälle, wo trotz eines klaren Qualitätsindikators zu viele Krankenhäuser nicht entsprechend handelten. Ihr Beispiel: Der Oberschenkjelhalsbruch. Hier sei es notwendig, dass die Operation innerhalb von 48 Stunden nach der Aufnahme ins Krankenhaus erfolge, da bei einer späteren Operation die Komplikationen sehr schnell anstiegen. Jedes fünfte Krankenhaus erreiche den Qualitätsstandard nicht.

Künftig müsse die Qualitätssicherung über den einzelnen medizinischen Eingriff hinausgehen und z.B. die stationäre Operation und die ambulanten Nachbehandlungen zusammen in den Blick nehmen. Häufig wehrten sich Krankenhäuser und Ärzte gegen Qualitätsmessungen mit dem Argument, das schaffe unnötige Bürokratie. Zwar habe die Anzahl der veröffentlichungspflichtigen Qualitätsindikatoren in der stationären Versorgung zugenommen – von 23 im Jahr 2006 auf 119 in 2012 - doch das sei Ausdruck eines Zuwachses an Transparenz. Diese Indikatoren seien die Basis für die Qualitätsberichte der Krankenhäuser. Sie könnten eine Grundlage für die Entscheidung der Versicherten für oder gegen ein bestimmtes Krankenhaus sein.

Allerdings haben Wissenschaftler herausgefunden, dass nur jeder fünfte Deutsche überhaupt weiß, dass es Qualitätsberichte der Krankenhäuser gibt. Vor einem geplanten Eingriff haben nur weniger als drei Prozent sich in einem Qualitätsbericht informiert. Das schreibt die Financial Times Deutschland am 17. August.





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