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Höhere Gewinne, aber Personal fehlt

Berlin/Leipzig. Der Konzern Fresenius hat nach Informationen von MDR extra in Deutschland mit seinen Helios-Kliniken im Jahr 2020 über 600 Millionen Euro Gewinn gemacht. Nun wolle das Unternehmen offenbar in den Helios-Kliniken Stellen abbauen. Von diesen Plänen würden Ärzte berichten. Der Sender befragte Ärzte am Herzzentrum Leipzig. Die Versorgung der Patienten leide, so die Befragten, weil der Konzern „brutal spare“, nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie. 

"Es ist so, dass unsere Intensivstation einen Großteil der Zeit ihrem Versorgungsauftrag nicht nachkommen kann und sich von der Aufnahme akut erkrankter Patienten abmelden muss", wird ein Arzt zitiert. Die Befragten aus verschiedenen Abteilungen wollten anonym bleiben, hätten aber berichtet, dass sie beinahe jeden dritten Tag der Rettungsstelle mitteilen mussten, dass man sie nicht anfahren solle, so der am 1. April gesendete Bericht. Notfällen, etwa Herzinfarkten, hätte man absagen müssen. Abmeldungen von der Rettungsleitstelle habe das Herzzentrum bestätigt, so der MDR. Es habe sich laut dieser Aussage aber nur um nicht-lebensbedrohliche Fälle gehandelt. Kapazitätsengpässe seien durch die Pandemie begründet.

Das Herzzentrum gehört zu Helios. Der MDR verwies auf interne ihm vorliegende Berichte, wonach der Gewinn des Leipziger Herzzentrums im vergangenen Jahr 23 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen betrug - eine Steigerung um 43 Prozent im Vergleich zu 2019. 

Man habe die wirtschaftlichen Ziele erreicht, hatte Fresenius-Geschäftsführer Stephan Sturm, im Februar erklärt und die 28. Dividendenerhöhung in Folge vorgeschlagen. Für die nächsten Jahre sollen die Gewinne weiter anwachsen. Daher müsse man das Tempo deutlich erhöhen.

Von Kürzungsplänen würden Ärzte auch aus anderen Helios-Kliniken berichten. "Wir hören von unseren Mitgliedern aus fast allen Landes-Verbänden, dass im Helios-Konzern Arztstellen eingespart werden sollen", wird die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna. zitiert.  "Es scheint so zu sein, dass Helios plant, etwa zehn Prozent der Arztstellen im Konzern abzubauen." Dies würde für die verbleibenden Ärzte noch mehr Überstunden bedeuten. 





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