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Corona-Schutzschirm für Kliniken im Ortenaukreis deutlich zu klein

Offenburg. Die Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren im Haushalt des Ortenau Klinikums. Der Ortenaukreis rechnet aus dem laufenden Jahr mit einem Defizit vom fast 40 Millionen Euro – ohne den Schutzschirm von Bund und Land wären es mehr als 95 Millionen Euro geworden. Das berichteten die Badischen Neuesten Nachrichten. 

Die Zahlen werde die Verwaltung dem Ausschuss für Gesundheit und Kliniken vorlegen. Der Ausschuss sei dann aufgefordert, einen Nachtragshaushalt zu beschließen.

Auch ohne Corona hätte das Klinikum tiefrote Zahlen geschrieben, so das Blatt. Eine Hochrechnung weise für das laufende Jahr, bereinigt um die Auswirkungen der Pandemie auf den Klinikbetrieb,  ein Minus von gut 23 Millionen Euro aus – nur rund zweieinhalb Millionen weniger als das (vorläufige) Rechnungsergebnis des vergangenen Jahres.

Mit der Vollbremsung des Regelbetriebs seien vor allem jene Eingriffe weggefallen, aus denen sich ein Krankenhaus normalerweise finanziere. Gleichzeitig sei der Personalaufwand gewachsen, Schutzvorkehrungen mussten massiv ausgeweitet werden. Das Versprechen des Gesetzgebers, für diese Kosten aufzukommen, habe sich einmal mehr als die halbe Wahrheit erwiesen. „Die gesetzlich vorgesehen Ausgleichszahlungen für die Krankenhäuser reichen insgesamt nicht aus, um Erlösausfälle und Zusatzkosten zu kompensieren“, so Klinik-Geschäftsführer Christian Keller in seiner Sitzungsvorlage.

Der Gesetzgeber habe zwar die Zahlungsfristen für die Abrechnung von Klinikleistungen verkürzt, in vielen Fällen würden die Kassen aber unverändert zögerlich zahlen. Auf dem Höhepunkt der Pandemie hätten sie zudem weiterhin „in hoher Zahl“ Prüfungen durch den MDK veranlasst.

Positive Effekte habe laut Klinikum das Pflegebudget. Man rechne zudem mit 55 Millionen Euro Unterstützung für die Corona-bedingten Einnahmeausfälle und Mehrkosten. Das alles seien aber nur vorläufige Zahlen.





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