SKIP TO CONTENT

Nachricht

Gutachten empfiehlt grundlegende Reform der Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen

Düsseldorf. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat das von ihm in Auftrag gegebene Gutachten zur Analyse der Krankenhauslandschaft in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Zentrales Ergebnis der Studie: In Nordrhein-Westfalen gibt es – mit einigen Ausnahmen – zwar eine nahezu flächendeckende Versorgung mit stationären Angeboten. Aber: Diese orientiert sich zu wenig an den tatsächlichen Bedarfen und der Behandlungsqualität. 

Das Gutachten empfiehlt daher eine grundlegende Reform der Krankenhausplanung, weg von der unzureichenden Beplanung von Bettenzahlen, hin zu einer detaillierten Ausweisung von Leistungsbereichen und Leistungsgruppen. Das Gutachten hat zudem in der Tendenz eine Überversorgung in den Ballungsgebieten, insbesondere der Rhein-Ruhr-Schiene, festgestellt. Daneben wurde teilweise eine Unterversorgung in ländlichen Regionen belegt.  

Die Ergebnisse seien eindeutig, so Laumann: Die bisherige Krankenhausplanung habe zu einer Fehlentwicklung in der Krankenhauslandschaft geführt – und die sei nicht im Sinne der Patientinnen und Patienten und der Krankenhäuser. „Das wollen wir ändern. Darum stoßen wir die wohl größte Reform der nordrhein-westfälischen Krankenhauslandschaft seit Jahrzehnten an“, sagt Laumann.

In NRW sollen danach künftig Leistungsbereiche und Leistungsgruppen beplant werden. Die Krankenhauslandschaft soll so ausgerichtet werden, dass Patienten unabhängig von ihrem jeweiligen Wohnort ein Krankenhaus innerhalb von 30 Minuten erreichen. Auf der anderen Seite seien auch Spezialisierungen und Konzentrationen notwendig. Es gehe ihm um eine sorgsame Neugestaltung der Krankenhauslandschaft mit Maß und Mitte, so Laumann.  Die Zuteilung von Leistungen müsse dabei an Qualitätskriterien gekoppelt sein. 

Laut Gutachten sind die Fallzahlen in den NRW-Krankenhäusern von 2013 bis 2017 um 5,4 Prozent gestiegen, die durchschnittliche Verweildauer der somatischen Fälle sank um 5,6 Prozent. Durchschnittlich versorgt jeder der nordrhein-westfälischen Krankenhausstandorte mit somatischen Fachabteilungen circa 12.300 Patientinnen und Patienten und verfügt über 281 Betten. Allein die bislang beplanten Fachabteilungen Innere Medizin und Chirurgie versorgen gemeinsam rund 64 Prozent aller stationären Fälle in Nordrhein-Westfalen.

Das rund 900 Seiten starke Gutachten wurde von der „PD - Berater der öffentlichen Hand GmbH“ erstellt, die dabei von der „Lohfert & Lohfert AG“ sowie dem „Fachgebiet Management im Gesundheitswesen der Technischen Universität Berlin“ unterstützt wurde. Es betrachtet die aktuelle stationäre Versorgungssituation in Nordrhein-Westfalen, identifiziert für die jeweiligen medizinischen Bereiche und die unterschiedlichen Regionen des Landes Über-, Unter- und Fehlversorgungen und gibt eine Bedarfsprognose für die Zukunft sowie Handlungsempfehlungen für die zukünftige Krankenhausplanung. Die Ergebnisse des Gutachtens sollen nun die Diskussionsgrundlage sein für die Erstellung eines neuen Krankenhausplans für Nordrhein-Westfalen, der in den kommenden Monaten gemeinsam mit dem Landesausschuss Krankenhausplanung erarbeitet wird.

Das komplette Gutachten unter www.mags.nrw/krankenhausplanung





SKIP TO TOP