Von 2008 bis 2014 habe das Klinikum teils deutliche Überschüsse erwirtschaftet, die immer reinvestiert worden seien. Längst seien aber die Bilanzzahlen „tiefrot“. Dem Bericht zufolge lag das Minus 2015 bei 2,7 Millionen, 2016 bei 2,5 und 2017 sogar bei 3,7 Millionen Euro. Für 2018 werde ebenfalls ein Defizit erwartet – ein Problem für die Stadt, die die Verluste ausgleichen müsse.
Gründe dafür sehe Klinikvorstand Peter Krappmann in einer starken Ausweitung der Leistungen, die personelle Aufrüstung notwendig gemacht hätten. "In zwei Jahren haben wir jeweils über 100 neue Mitarbeiter eingestellt", wird er zitiert. "In zwei weiteren waren es je 70 bis 80." Die Personalkosten seien dementsprechend in die Höhe geschossen.
Ein weiterer Grund sei, dass die 2004 geschaffene "Service GmbH" 2014 wieder „beerdigt“ worden sei und deren Mitarbeiter unter das Dach des Krankenhauses zurückgeholt worden seien – mit der Folge höherer Kosten. Tarifsteigerungen seien hinzugekommen. Laut Krappmann habe man in 2011 jedem Mitarbeiter im Schnitt 53 000 Euro gezahlt, 2017 seien es 61 000 Euro.
Wegen der Schwierigkeit, offene Arztstellen zu besetzen, müsse das Klinikum zudem in Spezialgebieten häufiger auf Honorarkräfte beschäftigen, die ebenfalls wesentlich teurer seien.
Parallel zu den höheren Personalkosten habe sich aber 2015 das Wachstum bei den Patientenzahlen abgeschwächt. Personalabbau lehne Krappmann dennoch ab, weil das die Patientenversorgung verschlechtern würde.
Kritisiert wird die Bundesregierung, die „keine krankenhausfreundliche Politik“ mache. Viele Leistungen würden nicht angemessen vergütet. Auf eine schnelle Änderung rechne man nicht. Die Stadt stellte sich darauf, ein, die Tochter über mehrere Jahre zu stützen, so der Bericht. Es helfe, dass es Fürth derzeit finanziell gut gehe. Man hoffe in Fürth aber auch auf das Investitionspaket „Klinikum 2030“, für das der Freistaat rund 100 Mio. Euro überweise. Geplant ist u.a. die Erneuerung von Gebäuden und OP-Sälen. Die Bettenzahl soll erheblich aufgestockt werden.