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Barmer-Krankenhausreport: Sterberisiko bei Bauchaorten-OP hängt von Klinik ab

Berlin. In Deutschland leiden rund 200.000 Frauen und Männer über 65 Jahren an einer erweiterten Bauchschlagader, einer im schlimmsten Falle tödlichen Gefahr. Wie hoch deren Sterberisiko im Falle einer planbaren Operation ist, hängt laut einer Barmer-Studie davon ab, wie und in welchem Krankenhaus operiert wird. Der in Berlin vorgestellt aktuelle Barmer-Krankenhausreport 2018 hervor, der in Berlin vorgestellt wurde, beschäftigt sich mit diesem Thema.


So sei die Sterberate drei Jahre nach einem planbaren Eingriff um zwei Prozentpunkte geringer, wenn die Operation nicht offen-chirurgisch, sondern minimal-invasiv Erfolgt sei. Zudem sei die Sterblichkeitsrate um 2,3 Prozentpunkte geringer gewesen, wenn der minimal-invasive Eingriff in einem zertifizierten Gefäßzentrum durchgeführt wurde. „Die Versorgung von Patienten mit einer planbaren Operation an der Bauchschlagader muss besser werden. Künftig sollten die Eingriffe nur noch in zertifizierten Gefäßzentren oder Kliniken mit einer hohen Fallzahl erfolgen. Dazu wäre die Einführung von Mindestmengen pro Standort und Operateur sinnvoll“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. Christoph Straub. Die flächendeckende Versorgung bliebe sichergestellt.

 

Der Report verweist darauf, dass im Jahr 2016 mehr als 11.400 Patientinnen und Patienten über 65 Jahre an der Bauchaorta operiert wurden. Dabei gebe es deutliche regionale Unterschiede, was das Operationsverfahren betreffe. Während in Sachsen zwischen den Jahren 2014 und 2016 fast 86 Prozent der Patientinnen und Patienten an ihrer

erweiterten Bauchschlagader minimal-invasiv operiert worden seien, waren es in

Niedersachsen nur gut 69 Prozent und im Saarland sogar nur 61 Prozent. Die Analysen zeigten, dass der minimal-invasive Eingriff mit einer geringeren Sterblichkeit einhergehe. Daher sollte diese Eingriffsart favorisiert werden, wenn die medizinischen Voraussetzungen dafür erfüllt seien , so Prof. Dr. Boris Augurzky, Autor des Krankenhausreports und Leiter des Kompetenzbereichs „Gesundheit“ am RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung

Nicht nur das Operationsverfahren, sondern auch das Krankenhaus beeinflusse die Überlebenschance nach einem Eingriff an der Bauchaorta. Denn es schnitten nicht nur zertifizierte Gefäßzentren, sondern auch Krankenhäuser mit hohen Fallzahlen besser ab. „Der Gemeinsame Bundesausschuss sei gefragt, für Eingriffe Richtgrößen pro Standort und Operateur festzulegen. Krankenhäuser, die Leistungen erbringen, ohne die festgelegte Mindestmenge zu erreichen, sollen künftig keine Vergütung mehr erhalten“, sagte Straub.





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