Reutlingen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschafteten die Kreiskliniken Reutlingen (KKR) GmbH einen Verlust von knapp 6,7 Millionen Euro. Das wurde in einem Pressegespräch mitgeteilt, über das die Südwest-Presse berichtete. Eingeplant gewesen sei ein Minus von 1,5 Millionen Euro. Auch für das laufende Jahr rechne die Kreiskliniken-Geschäftsführung mit einem Defizit von mehr als 1,8 Millionen Euro. Den notwendigen Nachtrags-Wirtschaftsplan habe der Aufsichtsrat der KKR GmbH inzwischen beschlossen. Man halten unmissverständlich am Ziel der ‚schwarzen Null’ fest“, habe Landrat Thomas Reumann erklärt. „Wir haben 2017 unser Ziel sehr deutlich verfehlt.“
Auf der Suche nach den Gründen für die hohen Verluste, nachdem es den Kreiskliniken in den vergangenen Jahren gelungen war, diese von 9,4 Millionen Euro (2013) auf 2,1 Millionen Euro (2016) zu verringern, sei u.a. ein Leistungseinbruch in der zweiten Jahreshälfte von Norbert Finke, Vorsitzender der Geschäftsführung der KKR GmbH, angeführt. Die Zahl der Patienten sei gestiegen, die gesamten Erlöse aber um rund zwei Millionen Euro hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Personalausgaben hätten um drei Millionen höher als im Plan vorgesehen gelegen.
Das Ergebnis 2017 sei auch durch die Abschreibungen eigenfinanzierter Investitionen in Höhe von 5,6 Millionen Euro belastet. Reumann habe als weiteren Faktor eine „strukturelle Unterfinanzierung“ genannt, die nicht kompensiert werden konnte. Eine zentrale Rolle spiele dabei die Versorgung ambulanter Notfallpatienten über die zentrale Notaufnahme, für die nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten abgerechnet werden dürften.
Mit Blick auf die medizinisch-fachlichen Strukturen müsse man, so sieht es das Projekt Zukunftsperspektive 2023/2028“ vor, über weitere Möglichkeiten der Zentralisierung und des Abbaus von Doppelstrukturen diskutieren. Der Landrat habe betont, dass alle drei Standorte erhalten bleiben sollten. Die Zahl der Mitarbeiter in Medizin und Pflege dürfe nicht reduziert werden. Potenzial werde in der Verbesserung interner Abläufe gesehen Angedacht sei eine intensivere Kooperation u.a. mit dem Universitätsklinikum Tübingen.