Landkreis Werra-Meißner. Die BKK Werra-Meißner und OptiMedis haben einen Vertrag zur populationsorientierten regionalen Versorgung im nordhessischen Landkreis Werra-Meißner geschlossen. Gemeinsam mit dem Landkreis, Ärztenetzen, sozialen Einrichtungen und der Wirtschaftsförderung planen die Partner, ein umfassendes Gesundheitsnetzwerk nach dem Modell von Gesundes Kinzigtal in Baden-Württemberg aufzubauen, um die Versorgung besser und wirtschaftlicher zu machen. Die Organisation wird eine regionale Managementgesellschaft übernehmen, an der sich die Ärzte und auch andere Partner beteiligen können.
Der langfristige, erfolgsabhängigen Vertrag beinhaltet auch eine Teilübernahme der Budgetverantwortung gemäß § 140 a SGB V. Gemeinsam mit dem Landkreis, Ärztenetzen, sozialen Einrichtungen und der Wirtschaftsförderung planen die Partner nun, ein umfassendes Gesundheitsnetzwerk nach dem Modell von Gesundes Kinzigtal in Baden-Württemberg aufzubauen.
In der Region leben 100.715 Einwohner. Die BKK Werra-Meißner hat einen Anteil von knapp 25 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten und ein großes Interesse, die regionale Versorgung zu verbessern und zu sichern. Geplant ist, dass die Versicherten sich schon ab Anfang 2019 aktiv beteiligen und die Angebote des Netzwerks nutzen können.
„Wir werden die Gesundheitsversorgung neu organisieren, den medizinischen mit dem sozialen Sektor verbinden und den Menschen die Chance geben, mehr Eigeninitiative in Bezug auf ihre Gesundheit zu entwickeln“, erklärt Dr. h. c. Helmut Hildebrandt, Vorstand der OptiMedis AG. Dahinter steht der in Gesundes Kinzigtal über viele Jahre erprobte Ansatz, die Anreize im Gesundheitswesen umzukehren – hin zu einem System, in dem die Gesunderhaltung der Menschen belohnt wird. Hildebrandt: „Wir wollen nicht nur auf vorhandene Erkrankungen reagieren, sondern aktiv dazu beitragen, dass Gesundheit entsteht. Dementsprechend investieren wir viel in Prävention, Gesundheitsförderung, Aktivierung der Patienten und gezieltes Versorgungsmanagement, insbesondere bei chronisch Kranken.“
Damit möglichst viele Versicherte teilnehmen können, sollen auch mit weiteren Krankenkassen der Region Verträge geschlossen werden. „Partner aus anderen Bereichen sind natürlich ebenfalls herzlich willkommen“, betont Hildebrandt. Das Startinvestment für das Gesundheitsnetzwerk wird über Banken, Drittmittel und Bürgschaften finanziert. Auf Dauer soll es sich aus den erreichten Verbesserungen bei den Krankenkassen tragen. Denn indem Gesundheit gefördert und Krankheiten verhindert oder frühzeitig erkannt werden, sinken auf Dauer die Kosten für die medizinische Versorgung in der Region.