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MB und bvitg erarbeiten Checkliste zum digitalen Reifegrad der Krankenhäuser

Berlin. Der Marburger Bund und der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e.V. wollen mit Hilfe einer strukturierten Checkliste den Digitalisierungsgrad von Krankenhäusern bestimmen und dadurch konkrete Verbesserungspotenziale ermitteln. Dies kündigten beide Organisationen vor Beginn der Fachmesse conhIT – Connecting Healthcare IT an, Europas führender Veranstaltung für Gesundheits-IT, an. 

Ziel des Gemeinschaftsprojektes sei, klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzten ein handhabbares Online-Befragungstool zur Verfügung zu stellen, mit dem sie die IT-Nutzung, die Nutzbarkeit (Usability) und den praktischen Nutzen von eHealth-Lösungen in klinischen Prozessen erfassen und bewerten könnten. Nach übereinstimmender Einschätzung beider Kooperationspartner besteht hier erhebliches Verbesserungspotenzial zur Unterstützung der Anwender. Fundierte, belastbare Daten seien in diesem Feld kaum verfügbar, betonen bvitg und Marburger Bund.

Das Ausfüllen der Checkliste soll dem klinischen Anwender eine unmittelbare Möglichkeit zur Selbsteinschätzung und Ableitung von konkreten Handlungsempfehlungen bieten. Gleichzeitig sollen Ärztinnen und Ärzte besser in die Lage versetzt werden, das Nutzenpotenzial von IT im Krankenhaus bewerten zu können. Nach einer Ad hoc-Umfrage des Marburger Bundes im Jahr 2017 unter rund 1.800 angestellten Ärztinnen und Ärzten sind 80 Prozent der Klinikärzte der Meinung, dass durch die Digitalisierung die ärztliche Arbeit im Krankenhaus verbessert werden kann.

„Wir wollen Licht ins Dunkel der Materie bringen und den digitalen Reifegrad der Krankenhäuser aus der Perspektive der Nutzer betrachten. Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern sollen mit der Checkliste die Möglichkeit bekommen, im Detail zu beschreiben, wie die derzeitigen Rahmenbedingungen aussehen und wie klinische Prozesse durch Digitalisierung zum Nutzen von Anwendern und Patienten verbessert werden können“, begründete Dr. Peter Bobbert, Bundesvorstandsmitglied des Marburger Bundes, die gemeinsame Initiative.

„Als fester Bestandteil in den Abläufen unterstützt IT jeden Tag Ärzte bei ihrer Arbeit. Unser Ziel ist es, ein Instrument zu entwickeln, mit dem der IT- Reifegrad eines Krankenhauses differenziert erhoben werden kann und mit dem auf dieser Grundlage konkrete Empfehlungen für ein Krankenhaus ausgesprochen werden können. Dabei sollen nicht nur Verfügbarkeit („habe ich Zugang?“) und Nutzungsgrad („setze ich die Software ein?“), sondern auch Nutzen („hilft die Lösung mir?“) erhoben werden“, erläuterte Andreas Kassner, stellvertretender Vorstand des bvitg und zuständiger Vorstand der Arbeitsgruppe Marktforschung des bvitg.

Die Checkliste werde nicht kommerziell genutzt. Gemeinsames Ziel sei es, den Weg für eine moderne digitale Struktur in deutschen Krankenhäusern aufzuzeigen, die die Basis für eine zukunftsfähige, leistungsstarke und auf den Menschen ausgerichtete Medizin darstelle.

Die über die Checkliste ermöglichte Datenerhebung soll anonymisiert erfolgen, so dass keine Rückverfolgung auf die beteiligten Kliniken oder auf die ausfüllenden Personen möglich ist. Die Ergebnisse der Befragung sollen zudem wissenschaftlich aufbereitet werden. Perspektivisch soll auf Grundlage der Erhebung ein umfassendes Benchmarking-Modell für die Gesundheits-IT in Krankenhäusern entstehen.

Der Startschuss für das Projekt fiel auf der conhIT. Die Arbeiten an der Checkliste sollen bis Herbst 2018 abgeschlossen sein, um danach in die Phase der Befragung eintreten zu können.





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