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Richtungswechsel - mehr Kündigungen

Delmenhorst. Über einen „drastischen Richtungswechsel“ der Sanierer des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD) berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. Auf dem Weg in eine gesicherte Zukunft soll danach bis zum 1. März 2018 ein Insolvenzverfahren für alle mit dem Krankenhaus in Verbindung stehenden Unternehmensbereiche eröffnet werden. Der Rat der Stadt Delmenhorst müsse zunächst bis Ende November definitiv entscheiden, ob das Krankenhaus künftig in städtischer Regie geführt oder ein neuer Träger gesucht werden soll. Für die Stadt würde ersteres ein finanzielles Engagement in Höhe von 20,3 Millionen Euro über die nächsten drei Jahre bedeuten.

Oberbürgermeister Axel Jahnz will laut der Zeitung diesen Schritt gehen. Die Stadt sei schon jetzt mit 25 Millionen an Bürgschaften und Zuschüssen bei dem Krankenhaus „im Boot“. Wenn die Stadt das Haus nicht in ihre Trägerschaft übernehmen würde, gehe er davon aus, dass dieses Geld verloren sei.

Die rund 1000 Beschäftigten müssten sich nun auf noch schmerzhaftere Einschnitte einstellen. Statt der angekündigten 73 von 630 Vollzeitstellen würden nun 112 entfallen. Kündigungen sollten wohl offenbar noch vor Weihnachten erfolgen. Sanierungsgeschäftsführer Ralf Delker und der für die JHD-Betriebsführung verpflichtete Dienstleister EconoMedic seien ab sofort nicht mehr dabei. Nun seien reine Insolvenzrechtler gefragt. Jahnz habe den nun eingeschlagen Weg in einem Pressegespräch als alternativlos bezeichnet.

Im Zuge der erwarteten gut dreijährigen Sanierung soll das Defizit in 2018 auf zunächst 5,5 Millionen Euro gesenkt werden, eine neuerliche Finanzspritze der Stadt Delmenhorst von über 13,8 Millionen Euro vorausgesetzt (als Ziel der genannten 20 Millionen Euro). 2019 müsste die Stadt dann vier Millionen Euro geben und im Haushaltsjahr 2020 noch 2,5 Millionen Euro.

 





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