Greifswald. Die Universitätsmedizin Greifswald kann im aktuellen Sanierungsprozess einen ersten großen Erfolg verbuchen. „Seit Anfang 2016 hat sich die Liquidität stetig verbessert und jetzt sind wir erstmals seit 2009 schuldenfrei beim Land“, informierte der Kaufmännische Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), Marie le Claire. Noch Ende 2015 musste der Kreditrahmen bei der Landesregierung auf eine Rekordhöhe von 52 Mio. Euro angehoben werden. „Am Mittwoch, 24.05. haben wir das erste Mal die Null erreicht“, so le Claire.
Der Kaufmännische Vorstand nannte vor allem Erfolge bei der Optimierung von Verwaltungsprozessen, verbesserte Abrechnungsprozesse, die Umstellung der Gehaltszahlung sowie die Einwerbung von mehr Drittmitteln und höhere Erlöse in der Krankenversorgung als Hauptgründe für die erfreuliche Entwicklung.
Der durch das Finanzministerium des Landes genehmigte Kreditrahmen für die Unimedizin Greifswald lag 2014 bei 32,4 Mio. Euro, wurde 2015 auf 44 Mio. Euro und Ende 2015 nochmals auf 52 Mio. Euro aufgestockt. Dabei handelt es sich um einen Überziehungskredit, vergleichbar mit einem Dispokredit für Privatpersonen. Das Land stellt den Kredit zinsfrei zur Verfügung.
Hauptursachen für den übermäßigen Anstieg des Kreditrahmens waren neben operativen Verlusten in der Vergangenheit und dem daraus folgenden Defizit auch teure Mietverträge für die Medizintechnik, Investitionen aus Eigenmitteln wie beispielsweise der Neubau der Mensa am Berthold-Beitz-Campus.
Ende Juni soll mit der Bekanntgabe des Jahresergebnisses für 2016 auch eine erste größere Bilanz über den bisherigen Sanierungsprozess vorgelegt werden, kündigte le Claire an. „Wir gehen von einem deutlich besseren Abschluss als in 2015 aus“, so le Claire, „müssen aber noch die offizielle Bestätigung durch den Wirtschaftsprüfer abwarten.“ Das Defizit in 2015 betrug noch 14,3 Mio. Euro.