Berlin. In Praxen und Krankenhäusern gehören Patienten mit Migrationshintergrund zum Alltag. Um negative Folgen einer missverständlichen Kommunikation abzuwenden und die Sicherheit von Patienten und Ärzten bzw. Psychotherapeuten zu erhöhen, hat sich die Initiative „Sprachmittlung im Gesundheitswesen“ gegründet. Mit der Initiative machen die Träger auf den akuten Bedarf an professioneller Dolmetscherleistung wie auch Sprach- und Kulturmittlung im deutschen Gesundheitswesen aufmerksam.
Die Initiative ist ein Zusammenschluss von Verbänden und Organisationen aus den Bereichen Gesundheit, Patientenschutz, Soziales und Sprachmittlung. Gründungsmitglieder sind die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ), die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN), der Deutsche Patientenschutzbund (DPSB), die Internationale Gesellschaft für Bildung, Kultur und Partizipation gemeinnützige GmbH (bikup), das KKC – Krankenhaus-Kommunikations-Centrum e.V. sowie die Österreichische Plattform Patientensicherheit (Austrian Network for Patient Safety ANetPAS).
Die Initiative will die Politik für die Problematik der fremdsprachigen Kommunikation im Bereich Gesundheit sensibilisieren. Ziel ist es, verbindliche Regelungen zu bewirken, um die Versorgung fremdsprachiger Patienten mit qualifizierter Sprachmittlung zu gewährleisten und ihnen einen barrierefreien Zugang zum Gesundheitssystem zu ermöglichen. Während in einfachen Alltagssituationen der Einsatz ehrenamtlicher Laiendolmetscher hilfreich sein kann, bedürfe es im Gesundheitswesen professioneller und qualifizierter Dolmetscher sowie Sprach- und Integrationsmittler. Die umfangreiche und verständliche Aufklärung des Patienten sei ein zentraler Bestandteil der medizinischen Versorgung sowie der ärztlichen und psychotherapeutischen Aufklärungspflicht.
Das Gründungsstatement der Initiative unter www.gesundheit-adhoc.de/files/1436799673_cd6106dd.pdf