Wilhelmshaven. Mit hohem Einsatz versucht die Stadt Wilhelmshaven, ihr städtisches Krankenhaus zu erhalten. Nach einem Bericht des Weser-Kurier hat die Stadt nach dem Platzen der schon beschlossenen Fusion mit dem katholischen Hospital dieses selbst gekauft und geschlossen. Für das kommunale Reinhard-Nieter-Krankenhaus habe die mit 96 Mio. Euro Schulden belastete Stadt rund 20 Mio. Euro in den vergangenen drei Jahren aufgenommen, um es zu erhalten.
Davon sei rund die Hälfte nötig gewesen, um Verluste auszugleichen, die der ehemalige Geschäftsführer durch nicht genehmigte Kredite bei bis zu zehn Banken aufgenommen und verschleiert habe, so die Zeitung. Bis heute sei nicht herauszufinden, wohin das Geld letztlich geflossen sei. Weitere 11,3 Mio. Euro kostete das katholische St. Willehad-Hospital, das geschlossen wurde. Das kommunale Krankenhaus soll künftig als Klinikum Wilhelmshaven fungieren.
Die Stadt Wilhelmshaven ist strukturell schwer angeschlagen, hat ein Drittel der Einwohnerschaft verloren und musste bereits viele städtische Einrichtungen schließen. Das Krankenhaus ist mit 1.600 Mitarbeitern größter Arbeitgeber. Es gibt den Plan eines Klinikneubaus, der bis 2020 bezogen sein soll. Das Land habe, so der Bericht, die Übernahme der Kosten in Höhe von 70 Mio. Euro zugesagt.