Münster/Bielefeld. Nach dem Tod eines Babys vor zwei Jahren in einem Bielefelder Krankenhaus wurde nicht gegen Klinikverantwortliche ermittelt. Jetzt prüfen die Ermittler doch, ob dort Fehler gemacht wurden. Das berichtet das Mindener Tageblatt.
Nach der Verurteilung eines früheren Medizinstudenten habe die Staatsanwaltschaft nun auch Ermittlungen gegen Verantwortliche des Krankenhauses aufgenommen. Geprüft werden soll, ob es ein Fehlverhalten gegeben habe.
Der Junge Mediziner war im Berufungsverfahren erneut der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen worden. Er hatte im Jahr 2011 einem Baby ein Antibiotikum versehentlich intravenös gegeben. Das Kind starb.
Das Gericht habe nun aber auch Organisationsprobleme in der Klinik festgestellt. Obwohl es bereits unverwechselbare Spritzen auf dem Markt gegeben habe, habe die Klinik diese erst einen Tag nach dem Tod der Babys eingeführt.
Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Theodor Windhorst, sah ebenfalls Versäumnisse in der Klinik und eine Sicherheitslücke. Das Urteil habe auch weitreichende Folgen für die Ausbildung. Ein Ausbildungskrankenhaus müsse genug Personal zur Anleitung der Studenten im PJ vorhalten.